Kleider machen Leute! Machen Kleider Leute?

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In einer Zeit, wo der legere Kleidungsstil einen Erfolgslauf durch die Kanzleien und Büros der Stadt feiert, möchte ich diesen Trend kritisch hinterfragen.

Sind das Outfit und das Auftreten im Berufsleben wirklich nur noch nebensächlich und gilt man gar als oberflächlich, wenn man aus der Kleidung und dem Aussehen des Gegenübers Schlüsse auf seine Persönlichkeit und auf seine Arbeitsweise zieht?

Lassen Sie mich mit einem Satz beginnen, der jegliche Diskussion zu diesem Thema entschärft und eigentlich zunichtemacht.

De gustibus et coloribus non est disputandum“ – „Über Geschmäcke und Farben kann man nicht streiten.“

Es kann also niemand rational beweisen, dass ein bestimmtes Geschmacksempfinden das richtige sei. 

Daher wird es auf die Frage des richtigen Outfits und des richtigen Auftritts im Berufsleben nicht die eine richtige Antwort geben, die für jede Branche und jede Person gilt. Jeder kann frei wählen, was er mit seinem Outfit aussagen, verkörpern und repräsentieren will.

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Das Outfit ist der erste Eindruck

Ich sehe es als Fakt an, dass man durch sein Outfit und durch sein Äußeres Werte verkörpert und repräsentiert. Ein unpassendes und schlampiges Auftreten verschafft dem Gegenüber den Eindruck, dass man auch in dieser Art und Weise seinen beruflichen Verpflichtungen nachkommt. Will man mit so einer Person zusammenarbeiten oder Geschäfte machen?

Warum sollte man sich diesen Startnachteil verschaffen?

Kleidung und Auftritt hat auf das Unterbewusstsein des Gegenübers einen starken Einfluss, den man nicht unterschätzen darf. Es ist der erste Eindruck, den mein Geschäftspartner oder mein Kunde von mir erhält, noch bevor ich ein Wort gesagt habe. Dieser erste Eindruck hat einen massiven Impact und wirkt oft nachhaltiger, also Worte und Taten die man folgen lässt.

Kann man als Immobilienmakler für sehr hochwertige Immobilien im legeren Freizeitoutfit auftreten? Ich denke nicht. Wirkt ein Reggae-Sänger im Anzug für Sie authentisch? Manche werden mit „ja“ antworten, die breite Masse wird diese Fragen aber verneinen.

Natürlich kann man auch die Meinung vertreten, dass man keine Rücksicht auf das Gegenüber oder auf die Außenwelt nimmt und sich nur so kleidet, wie man es tief im Inneren empfindet. Aber die Welt ist aus meiner Sicht nicht so romantisch, dass Aussehen und Kleidung keine Auswirkungen haben.

Genies ausgenommen!

Kann man alle Prinzipien über Bord werfen und im Schlabberlook erfolgreich ein Unternehmen führen?

Ja natürlich!

Zum Beispiel wenn man ein Genie wie Mark Zuckerberg oder Steve Jobs ist und ein Milliarden-Dollar-Unternehmen aufgebaut hat. Dann kann man wirklich ohne Rücksicht durch diese Welt gehen.

Sollten Sie so ein Genie sein und eine Immobilie suchen, dann schreiben Sie mir bitte: office@michaelleber.at

Falls man aber nicht zu diesen Genies zählt, welche man weltweit an einer Hand abzählen kann, dann sollte man aus meiner Sicht seine Kleidung und sein Auftreten an seine Zielgruppe anpassen, weil man mit diesen Personen Geschäfte und in weiterer Folge Umsätze macht.

Allerdings macht es auch keinen Sinn, sich für seine Zielgruppe zu verkleiden. Falls Ihre Zielgruppe also komplett anders ist als Sie, dann sollten Sie vielleicht über einen Berufswechsel nachdenken.

Besser overdressed als underdressed?

„Your style should match your ambition“ ist ein guter Satz, den man sich in Situationen vorsagen sollte, in denen man daran zweifelt, ob man nicht vielleicht sogar overdressed ist. Aus meiner Sicht gibt es nichts Unangenehmeres als auf eine Veranstaltung zu kommen und im ersten Moment zu erkennen, dass man völlig underdressed ist. Um dieses Risiko auszuschalten, rate ich zu einem Kleidungsstil, der sich vermutlich positiv von der Mehrzahl der Besucher abheben wird.

Ich bin nicht der Mode-Papst und verurteile alle, die meine Ansichten nicht teilen. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass das Auftreten und die Kleidung eine Auswirkung auf den beruflichen Erfolg und auf die eigene Reputation haben.

Wenn ich mich wie ein Teenager kleide, dann wirke ich auf Teenager gut. Aber bringt mich das im Geschäftsleben voran?

Aber Kleidung ist nicht alles

Natürlich bin ich nicht so naiv und verlasse mich darauf, dass Kleidung und Auftritt alles ist. Dadurch können andere Unzulänglichkeiten nicht kompensiert werden.

Ist man ein schlechter Geschäftsmann, dann kann man das durch einen Maßanzug nicht wettmachen. Ein Stecktuch bessert Unwissen nicht aus. Aber ich bin davon überzeugt, dass die selbe Person mit den selben Fähigkeiten beruflich mehr erreichen wird, wenn Sie sich seiner Zielgruppe entsprechend kleidet.

Am Ende muss aber jeder selber entscheiden, wie er wahrgenommen werden will und was er repräsentieren will.

Wie schon anfangs erwähnt – über Geschmack lässt sich nicht streiten, deshalb belassen wir es dabei!

Ihr Michael Leber

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